Immer wieder sind  wir selber oder auch Freunde, Helfer oder Zivildienstleistende nach Gambia gereist, um im Projekt Hand an zu legen. Alle schreiben ihre Erfahrungen auf, damit andere auch einen Einblick in das Leben vor Ort und die Realitäten im Projekt miterleben dürfen. Jeder Bericht stellt eine Momentaufnahme dar, die Dinge in Gambia ändern sich manchmal schneller, als wir berichten können. Als solche Momentaufnahmen auf unserem Weg mit dem Projekt sind diese Berichte wichtig. Sie zeigen, wie sich das Projekt Schritt für Schritt entwickelt und trotz allen Veränderungen sich immer weiter entwickelt und stabilisiert. Unser Zentrum wird immer mehr zu einer festen Einrichtung in einem Alltag, welcher immer wieder Anpassungen, viel Flexibilität und grosse Herzen erfordert.

  

Überschwemmungen August 2022

Die Pandemie, der Klimawandel, die damit im Zusammenhang ste- henden schlimmen Überschwemmungen ohne Sicherheit und Hilfe für die Betroffenen, fehlende Touristen und eine massive Inflation bewirken in Gambia immer wieder neu grosse Not bei unseren Partnerinnen und im ganzen Land.

Unsere Hilfe ist nicht weniger nötig geworden, trotz der grossen Eigeninitiative der Menschen in unserem Projekt, die mit grossem Elan dranblei- ben.Weitere Hilfszahlungen für dringende Nothilfe werden auch in die- sem Jahr nötig sein. Helfen Sie mit, dies möglich zu machen.

 

Container nach Gambia 2022

Wie bereits angekündigt in der letzten Gambiapost, haben wir uns im Sommer dazu entschieden, unseren Containershop in Gambia auf- zugeben. Die ursprüngliche Idee, mit diesem Shop einen Teil des benötigten Geldes für das Projekt zu generieren, hat aus verschie- denen Gründen nicht genügend funktioniert. Das durch Verkauf erwirtschaftete Geld und verbleibende Möbel, Matratzen, Haushalt- gegenstände und Kleider kamen Menschen in Not zugute. Viele wa- ren nach den grossen Unwettern obdachlos geworden und hatten Hab und Gut verloren.

Wir werden selber keine Container mehr schicken. Wir haben Gele- genheit, gewisse Sachen, die gebraucht werden, jemandem mitzu- geben, der regelmässig Container schickt. Es hat sich gezeigt, dass dies ein eigenes Projekt für sich wäre, welches an sich viel mehr zu tun gibt als man zusätzlich zum laufenden Projekt leisten kann. Danke an alle, die mitgeholfen haben den Versand unserer beiden Container möglich zu machen.

 

HomöopathInnen sind unterwegs  2021

An Ostern hat der vierte Lehrgang an unserer Homöopathieschule die Ausbildung abgeschlossen. Alle 13 Studie- renden haben die anspruchsvolle Prüfung bestanden. Während hier bei uns die Homöopathie sehr wohl bekannt ist, ist sie in Gambia im Volk weitgehend unbekannt. Hier wie dort gibt es keine freien Stellen für Homöopathen. Homö- opathen müssen selbständig arbeiten in eigenen Praxen. Etwas, was auch hierzulande nicht allen ausgebildeten Homöopathen gelingt, ist in einem Land wie Gambia noch viel schwieriger.

Am Einfachsten ist es für die, die in ihrem Umfeld wirken können, so etwa der Berufssoldat, welcher Soldaten be- handelt, der Pflegefachmann, der seine Kompetenzen mit der Homöopathie erweitert hat und erfolgreich nutzt, und der Fussballer, der sein Team behandelt.

Zwei Homöopathinnen füh- ren unser Ambulatorium in Tanji und eine motivierte Gruppe fährt jeden Tag an einen anderen Ort und führt unsere mobile clinics. Offen- bar gibt es auch zwei, welche in einem Spital arbeiten kön- nen. Dort haben sie bewei- sen können, dass sie dank dem Unterricht in Anatomie, Physiologie und Pathologie, verstehen von was das ärztli- che Personal spricht und werden als kompetent akzep- tiert.

Mister Coley, ehemals Lehrer an der Schule, organisiert und koordiniert jetzt die mo- bile clinics.Isha Fofana hat auch hier die lokale Gesamtleitung übernommen und hat der ganzen Gruppe erklärt, wie sie auf die Dorfältesten zugehen und

sich bekannt machen müssen. Dies müssen sie jetzt in eigener Verantwortung selber machen.
Wenn sie sich so einen Arbeitsplatz als kleine Gruppe erarbeiten können, werden sie von hmswiss weiter unterstützt mit allem, was sie brauchen. Dies gilt auch, wenn sie sich eine eigene kleine Consultation aufbauen möchten. Diese ungewohnte Eigeninitiative fällt ihnen schwer und wir hoffen sehr, dass sie es schaffen werden und den Schatz nut- zen können, den sie durch diese fundierte Ausbildung auf hohem Niveau erhalten haben.
Es besteht der Plan, dass Homöopathinnen mit den Mussu Kunda Ladies zusammenarbeiten. Dies werden Frauen sein, da es um Frauenförderung geht in diesem Projekt.

 

Frauenprojekt zusammen stark. 2020

Während des Lockdowns in Gambia durften unsere Trai- nerinnen keine Kurse mehr abhalten. Trotzdem wurden sie weiterhin oft um Rat gefragt. Sie blieben immer aktiv, mit Isha Fofana im Kontakt und bekamen ihrerseits von ihr Rat. Die Frauen haben einen Gruppenchat, welcher äusserst aktiv benutzt wird. Regelmässige Treffen bei Mama Africa ermöglichen Austausch und gemeinsames Fröhlich sein. Unser Projekt hat die Frauen zu einer akti- ven wunderbaren Selbsthilfegruppe zusammenge- schweisst. Dies kommt mit tatkräftiger Hilfe zum Tragen, wenn eine von ihnen krank ist. Bereits mehrmals konnten so Leben gerettet werden. Einmal, als eine der Frauen fast verblutete und dringendst eine gynäkologische Ope- ration brauchte. Eine andere verunfallte schwer, sie wur- de angefahren auf der Strasse. Das Kind einer Trainerin hatte eine angeborene Fehlbildung und musste drin- gendst operiert werden. Jedesmal war die Guppe der La- dies, wie wir sie nennen, zur Stelle und half. Über Isha Fofana kamen die Gambia Friends finanziell für die Kos- ten der notwendigen Operationen auf.

Mitte September wurde der Lockdown aufgehoben. Die Trainerinnen durften ihre Arbeit wieder aufnehmen und Kurse für die Frauen in den Dörfern anbieten.
Unser Projekt bedeutet für diese Frauen Hilfe zur Selbst- hilfe, Erwachsenenbildung, Einkommen und eine gewis- se Versicherung in Notsituationen. Es gibt ihnen den Mut und das Selbstvertrauen, ihr Leben aktiv in die Hand zu nehmen und trotz der grossen Not weiter zu machen. Sie sind starke Kämpferinnen, welche unglaublich viel arbei- ten.

 

Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie in Gambia 2020

Sie schliefen im Sand und hofften am nächsten Morgen ebenfalls Reis zu bekommen. Am Morgen wurde weiterhin Reis verteilt, aber Isha behielt 50 Säcke bei sich und brachte diese ins Nach- bardorf Batokunku.

Isha Fofana ist nun seit mehr als 10 Jahren mit uns unterwegs und berichtet, «Diese Unterstützung der hungernden Menschen war für mich der tiefgreifenste und berührendste Moment in unse- rem ganzen Projekt.»

Die weltweide Covid-19-Pandemie hat auf die vielen Länder sehr unterschiedliche Auswirkungen. In unseren Ländern kümmert man sich um Kredite, Kurzarbeit, Rückerstattungen usw. und in Gambia bedeutet dies eine akute Hungersnot. Die Menschen sterben dort nicht an der viralen Ansteckung, sondern an den Fol- gen des Hungers. Wir von den Gambia Friends in der Schweiz erzählen in unserem Bekanntenkreis von dieser Hungersnot und haben bereits einige grosszügige Spenden erhalten. An dieser Stelle möchten wir uns bei den Spender/-innen bedanken. Am

24. April 2020 konnten die Gambia Friends ein zweites mal 4000.-Fr. nach Gambia überweisen. Isha Fofana kauf- te wieder ein und verteilte Reis, Erdnussbutter, Öl und Zucker von Haus zu Haus.
In dieser Notsituation konnten wir einmal mehr miterleben, wie Isha Fofana Situationen klar erkennt und an uns kommuniziert. Der Vorstand entschied via Telefonkonferenz und dann wurde rasch und unkompliziert reagiert. Zu- rück in Gambia erledigte Isha Fofana mit ihrem sozialen Netz das Einkaufen, Transportieren und Verteilen.

 

Dringende Soforthilfe Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie In Gambia 2020

In dieser Ausgabe berichten wir über die sofortige Hilfe bei den Auswirkun- gen der Pandemiemassnahmen in Gambia. Des Weiteren berichten wir über unterschiedliche medizinische Notfälle, in welchen wir, Dank der engen Zu- sammenarbeit mit Isha Fofana, erhebliche Hilfe leisten konnten.

Am 13.4. 2020 erhielten wir einen Anruf von Isha Fofana. Die Frauen gehen auf die Strasse, die Märkte sollen geschlossen werden - Lockdown - in Gam- bia. Die Menschen werden nichts zu essen haben, es breitet sich eine hoff- nungslose Stimmung aus. Dies ist erst der Beginn. In Brikama, einer Stadt im Landesinneren, kam es bereits zu Ausschreitungen aufgrund der Hun- gersnot.

Wenn die Märkte in Gambia geschlossen werden, wäre das bei uns zum Vergleich, kein Zutritt zu den
gesamten Nahrungsmittelläden.

Am 14.4.2020 überwiesen die Gambia Friends 4000.-Fr. nach Gambia. Zum Glück klappte das problemlos. Am 16. April 2020 fuhr Isha in die Hauptstadt Banjul, wo Nahrungsmittel mit Containerschiffen ankommen. Im grossen Nahrungsmittellager kaufte sie 5 Tonnen Reis, 10 Gallons Öl,
20 Säcke Zucker und 10 Eimer Erdnussbutter ein. Isha wollte die Nahrungsmittel auf drei Dörfer verteilen. Sie hatte die Unterstützung der Alkalos (Dorfältesten, was einem Bürgermeister entspricht) und von Alagie Sering, unserem langjährigen Berater vor Ort, der in der Politik hohes Anse- hen hat. Es kam aber alles anders. Der Lastwagen mit den Nahrungsmitteln fuhr zunächst nach Tanji, zu Ishas Compound. Zwei alte, ausgehungerte Frauen kamen des Weges und fragten um etwas Nahrung. Isha gab ihnen für ihre Familien ein paar Säcke Reis. Dies sprach sich rasch herum und Bewohner/-innen aus Tanji fanden schnell den Weg zu Mama Africa. Sie verteilte Reissäcke bis in den späten Abend. Während der Nacht sammelten sich weitere Menschen vor ihrem Tor an.

 

Reiseberichte — Oktober 2019

Zu sehen, was das Projekt Gambiafriends bewegt, hat mich tief berührt. In jedem Teil des Projekts ist spürbar, wie viel Wille und Feuer bei den Schülern, Lehrern, Besuchern und Angestellten vorhanden ist. Die Gambia Friends ermöglichen es den Leuten vor Ort, ihr Potenzial zu entfalten und damit auch ihre Familien zu unterstützen. Mein Eindruck des Projekts war, dass die Wis- sensvermittlung an oberster Stelle steht. Aus den interessierten Schülerinnen und Schülern sind sehr gut ausgebildete Trainerin- nen (über den natürlichen Zyklus der Frau) sowie Homöopathin- nen und Homöopathen geworden, die ihr Wissen weitergeben und damit viele Menschen im ganzen Land heilen, ihnen helfen und sie unterstützen. Unglaublich, wie viel Energie und Leiden- schaft hinter dem Projekt Gambia Friends steht - sowohl in Gam- bia, wie auch in der Schweiz. Vielen Dank für die eindrückliche Reise und die Möglichkeit, das Land und ihre herzlichen Bewoh- ner kennenzulernen. Bericht von Alexandra S.

Es gibt wohl kein anschaulicheres Buch darüber, was Gambia zum Erlebnis macht, als das selbst geschriebene Tagebuch. Zwar hat man vielleicht in knapp zwei Wochen die «afrikanische Seele» noch nicht wirklich erfasst, doch es ist eine unvergleichliche Möglichkeit unmittelbar mit allen Sinnen aufzunehmen, was sich Augen, Ohren, Nase und Gaumen bietet. Nur in der Nähe zu den Menschen in ihrem Alltag wird erleb- und fühlbar, was schliesslich unauslöschlich in der Erinnerung bleiben wird. Jede herzliche Begegnung, jeder Kontakt brachte uns die afrikanische Lebensweise ein Stückchen näher. Doch auch Schwieriges und Trauriges blieb nicht verbor- gen. Umso mehr gebührt all den Menschen Hochachtung dafür, wie würdevoll sie die Bürden ihres täglichen Le- bens tragen. Bericht von Margrita R.

Die eindrucksvollste Reise meines Lebens...
Diese Reise hat mich vieles gelehrt. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass wir in der Schweiz dankbar sein können, für all das, was wir haben, denn nichts ist selbstverständlich. Auf dieser Reise sind wir den Men- schen, wie auch ihrer Kultur und Lebensweise näher gekommen, als man es sich vorstellen kann. Wir haben ge- meinsam mit ihnen gekocht, sind auf den Markt gegangen und noch vieles mehr. Das Projekt ist wichtig, da wir Menschen, welche Hilfe brauchen, helfen können. In Gambia sah ich sehr viel von dem, was das Projekt an Hilfe leistet. Die Frauen, welche sich mit viel Energie und Freude für die Familien einsetzen, konnte ich kennen lernen und ihre eigenen Geschichten hören, was mich sehr berührt hat. Als wir mit der Mobile Clinic der Homöopathen in ein Dorf fuhren, wurden wir spontan mit Musik, Tanz und Gesang empfangen und das bei über 30 Grad Hitze. Es gibt so viel zu erzählen, was wir in den 12 Tagen erlebt haben, dass man schon fast ein Buch darüber schreiben könnte.
Die Menschen dort sind im Allgemeinen sehr offen und freundlich. Was man dort aber auch lernt ist spontan zu sein, denn jeder Tag hatte für uns eine Überraschung bereit. Bericht von Jasmine H..

 

Frauenprojekt
Besuch von Madeleine Lehmann im April 2019

Anfang April war ich wieder in Gambia. Das bedeutete, dass ich dabei sein konnte beim April Treffen der Mussu Kunda Trainerinnen. Wir haben in früheren Ausgaben der Gambiapost darüber berichtet, was diese Frauen machen und wie unser Projekt funktioniert. (zu finden auf unserer Website www.gambiafriends.ch)

Ich bin also gespannt auf dieses monatliche Treffen. Im- mer Mitte Monat treffen sich die Frauen im Mama Africa art center unter der Leitung von Isha Fofana. Sie tau- schen ihre Erfahrungen untereinander aus und bekom- men ihren Monatslohn. Die Frauen werden pro abgehal- tenen Kurs im Dorf bezahlt. Kurz vor drei Uhr trifft die administrative Leiterin Oumi ein und verschwindet mit Isha Fofana im Büro. Oumi organisiert mit den Trainerin- nen die Kurse, besucht sie und führt ganz genau Buch, wer welche Kurse mit wievielen Frauen durchführt. Dies rapportiert sie jetzt Isha Fofana und es werden Couverts mit den Löhnen gefüllt und angeschrieben. Langsam tref- fen die Frauen ein und ein lautes munteres Austauschen beginnt. Da die Frauen meist Mandinka oder Wolof spre- chen, verstehe ich nur einzelne Satzfetzen. Die Frauen werden aufgefordert Englisch zu sprechen, aber wie es ja bei uns auch ist, fallen sie in ihre Muttersprache, wenn das Thema emotional wird. Die Frauen berichten jetzt. Es fällt mir auf, dass sie immer offener werden und mehr erzählen. Sie sind sehr engagiert und gehen auf in ihrer Aufgabe. Jede von ihnen hat sich durch diese Kurse ein hohes Ansehen im Dorf erarbeitet. Ich erlebe, wie viel aufrechter und selbstbewusster sie wirken, schön! Die Frauen werden immer mehr auch mit anderen Fragen der Dorffrauen konfrontiert. Sie erzählen, dass sie manchmal keine Antworten wissen, und dass sie sich von uns eine ganze Woche Weiterbildung wünschen. Plötzlich sind wir mitten in einem berührenden Gespräch über Situationen, wo sie sich hilflos fühlen und das Ge- fühl haben, nicht helfen zu können. Ich erzähle ihnen vom Wert und Geschenk des Da Seins und Zuhörens und des Aushaltens. Supervision in Gambia. Man ist es dort nicht gewohnt, solche Situationen zu begleiten und

auszuhalten, man verschwindet lieber, wenn jemandem nicht mehr zu helfen ist.
Die Trainerinnen haben aber auch Erfreuliches zu berich- ten. Ihre Kurse zeigen Erfolg, die Frauen werden nicht mehr schwanger, wenn sie das nicht möchten auf der einen Seite und es gibt auf der anderen Seite schon min- destens sechs «Projektbabies», Babies, die geboren wurden, weil ihre Mütter gelernt hatten wann ihre frucht- baren Tage sind. Eines dieser Kinder ist mit seiner Mut- ter beim Treffen dabei.

Das Zuhören und Miterleben berührt mich sehr. Zum Schluss des Treffens kommt es noch zu einem Hö- hepunkt. Die Frauen öffnen ihre Couverts und entneh- men einen Be- trag, der in ei- nen gemeinsa- men Topf ge-

legt wird. Die Frauen schreiben ihren Namen auf ein Zettelchen und das Los bestimmt, wer diesen Topf be- kommt. Jeden Monat bekommt so eine Frau einen gros- sen Betrag, mit dem sie etwas dringendes bezahlen kann, Schulgeld, etwas für das Haus, Zwiebeln, die sie dann wiederum auf dem Markt verkaufen kann, einen Arztbesuch usw. Bereits hat fast jede Trainerin einmal diesen Topf bekommen, heute sind nur noch zwei Na- men in der Schale und die Gewinnerin wird laut bejubelt und betanzt. Das Treffen geht zu Ende, die Frauen ge- hen nach Hause – bis zum nächsten Mal. Ja es lohnt sich wirklich in dieses Projekt zu investieren.

 

Zwischen Altem und Neuem. Ein Dank von Madeleine Lehmann 2018

2005 bin ich zum ersten Mal nach Gambia gereist. Ich ahnte damals nicht, dass mich das Land und die Menschen in Gambia nicht mehr loslassen würden. Seither war ich über 30 Mal dort und habe viel ge- lernt. Der Weg von damals bis heute war lang, steinig und reich. Meine Vision und unser Projekt standen unter einem guten Stern, im- mer wieder öffnete sich eine neue Türe, wenn ich dachte in einer Sackgasse zu stecken. Ganz zu Beginn sagte mir jemand, du musst eine Schule gründen, sonst ist das, was du machst, nicht nachhaltig. Ich dachte, dass dies jenseits aller Möglichkeiten läge. Al Imfeld, der verstorbene Afrikakenner sagte, die Zukunft Afrikas liegt bei den Frau- en und bei der lokalen Kunst.

Drei wunderbare starke afrikani- sche Frauen und Freundinnen waren und sind mir wichtige Be- gleiterinnen auf meinem Weg, meine Freundin Ghenet aus Erit- rea, seit über 20 Jahren, meine Schwiegertochter Ruth Nyambu- ra aus Kenia seit über 10 Jahren

und meine Freundin Isha, die starke Frau und Künstlerin in Gambia seit bald zehn Jahren. Sie ermöglichten es mir, der Frau aus der Schweiz zu lernen und nicht aufzugeben.

Jetzt, 13 Jahre nach meinem ersten Besuch in Gambia gibt es tatsächlich eine Schule und HomöopathInnen, welche in ihrer Muttersprache in Gambia mit Erfolg praktizieren. Und es gibt das Frauenpro- jekt in Mussu Kunda, welches ganz selbständig läuft und lediglich auf unsere finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Mit grosser Dankbarkeit darf ich erleben, dass jetzt Menschen von aussen kommen und nach einer kritischen Auseinandersetzung mit unserem Projekt beschliessen, es zu unterstützen. Darauf sind wir angewiesen.

Danke allen HelferInnen auf dem Weg, es brauchte jede und jeden, jede kleine und grosse Spende hat mitgeholfen so etwas möglich zu machen, jedes Mitdenken und Handeln war wichtig. Wir stehen vor einem Neubeginn zusammen mit dem neuen Mama Africa ich freue mich darauf!

 

Natürliche Familienplanung
Wir treffen die Frauen im Dorf - Ein Bericht von Julia Brönnimann 2018

An einem sonnigen Morgen Ende Februar diesen Jahres fahren wir nach Gunjur im Süden Gambias, um zu sehen wie die Natürliche Familienplanung unterrichtet wird. Hier lebt Maimuna, eine unserer Trainerinnen. Als wir ankom- men sitzen die 19 Frauen bereits in einem Kreis im Schatten eines üppigen Mangobaums. In diesem Dorf ist das Bedürfnis groß. Einige sind sicher auch gekommen, um die Besucher aus der Schweiz zu begrüßen. Die Müt- ter haben ihre Babys und Kleinkinder dabei. Eine Frau ist derzeit gerade schwanger. Eine weitere Frau ist gekom- men, weil sie nicht schwanger wird und gerne mehr er- fahren möchte. Die Frauen hören interessiert zu, die Kin- der sind still und beschäftigen sich untereinander. Es wird aber auch viel gelacht und geklatscht.

Die Frauen von Gunjur erzählen von den Vorteilen, die diese Kurse mit sich bringen. Sie werden größere Ab- stände zwischen den Kindern haben können, d.h. be- wusst weniger Kinder bekommen. So können sie die Le- benskosten reduzieren, ihre Kinder gesünder ernähren und besser ausbilden. Bevor die Frauen in den Kurs kommen, diskutieren sie mit ihren Ehemännern über die Schulung. Die Männer sind froh, dass ihre Frauen teil- nehmen.

Abby, die Trainerin der Trainerinnen, besucht jeden Kurs. Sie überprüft, ob auch alles richtig verstanden ist, beant- wortet weitergehende Fragen und außerdem werden auch Anwesenheitskontrollen gemacht. Eine Trainerin führt ungefähr zwei bis drei Kurse pro Monat durch, d.h. bis zu 30 Frauen nehmen teil. Die zwölf Trainerinnen bil- den im Durchschnitt etwa 300 Frauen pro Monat aus.

Die Idee und der Wunsch für dieses Projekt kommt von den gambischen Frauen und wird auch durch sie selber durchgeführt. Unsere Aufgabe ist es, die finanziellen Möglichkeiten zu schaffen, damit diese Bedürfnisse um- gesetzt werden können. Die Kurse sind für die Frauen in

den Dörfern kostenlos, die Trainerinnen, Abby und die Koordinatorin verdienen etwas und können so ihre Fami- lien unterstützen. Ich konnte mir ein Bild vor Ort machen und bin begeistert, das Natürliche Familienplanung Pro- gramm läuft. Eine gute Sache.

 

 Bericht von Isatou Jobe, der gambischen Homöopathin, welche uns 2018 in der Schweiz besucht hat

       

Mein Besuch in der Schweiz war meine bisher beste Erfahrung. Nach meiner Ankunft in der Schweiz habe ich als erstes die Produktionsstätte der homöopathischen Produkte bei „Spagyros“ kennengelernt. Mit Madeleine Lehmann habe ich dort meine ehemalige Lehrerin, Gabrielle Barben, getroffen. Wir durften die ganze Fabrik sehen und Gabrielle hat mir gezeigt, wie einzelne Maschinen bedient werden. Für mich war interessant, dass Spagyros auch andere Produkte wie Cremes oder Salben herstellt.

Der nächste wichtige Schritt war der Besuch bei Julia und Simon Brönnimann. Dort habe ich einige Pflanzen kennengelernt, aus denen unsere Remedies hergestellt werden. Danach durfte ich die Praxis von Julia Brönnimann und Madeleine Lehmann besuchen. Es war wirklich eine sehr gute Erfahrung und ich bedanke mich recht herzlich bei allen, die mir diese Reise ermöglicht haben.


  

Berichte aus der Reisegruppe 2017

Mitten aus dem Alltagsstress hinein in die langsamere mir so sympathische Welt von Gambia. Zum zweiten Mal (erste Reise im 2009) durfte ich eintauchen in eine andere Kultur und den Stress des Alltags in der Schweiz hinter mir lassen. Schon die Begrüssung am ersten Abend war sehr herzlich mit freudiger Umarmung und lautstarkem Tanz der Gardenladys. So herzlich und spontan ging es die ganzen 12 Tage weiter. Für die Dauer unseres Aufenthaltes durfte jeder unserer Reisegruppe ein kleines Bijou von Häuschen beziehen in dem wir uns sofort sehr wohl und geborgen fühlten. Erstmals durfte ich vor Ort die verschiedenen Projekte meiner Mutter und die vielen Werke von Isha Fofana und Bernd Ax bewundern. Ich hatte davon schon viel gehört. Zeit ist ein dehnbarer Begriff – die gambische Zeit geht anders! Gerade dies tat mir als in der Schweiz total durchorganisertem Menschen sehr gut. Ich könnte noch viele Erlebnisse mit den Menschen dort erzählen, ich genoss es von Anfang bis Schluss.

Dominik Lehmann Flury

 

Die Männer helfen beim Boden legen bei Mussu Kunda
 

 

Katharina und ich weilten zum ersten Mal in unserem Leben in Schwarzafrika und somit natürlich auch zum ersten Mal in Gambia. Es ist schwierig all die Eindrücke zu verarbeiten, daher erzählt unser Bericht von Begegnungen mit Menschen, deren Namen wir nicht kennen, aber deren Gesichter unauslöschlich in unserem Gedächtnis und in unseren Herzen haften bleiben. Die Gartenfrauen – wie wir sie nannten – arbeiten von morgens bis abends bei grosser Hitze in ihrem nicht kleinen Gemüsegarten. In den trockenen Monaten geht es vorwiegend darum zu bewässern. Nicht mit einem ausgeklügelten System, nein zuerst Wasser aus der Tiefe des Ziehbrunnens holen und dann mit Kesseln die einzelnen Felder und Beete bewässern. Ich erinnere mich an die Frauen, die das Medical Center aufsuchten um zu gebären und die das Center 6 Stunden nach der Geburt wieder verlassen mussten. Die Frauen, etwas gezeichnet von den Strapazen der Geburt, aber glücklich mit den Neugeborenen und sicher hoffend, dass es ihre Kinder einmal besser haben werden. Nach einem Spaziergang am Meer haben wir an einer, von 2 jungen Männern geführten «Strandbar» den Durst gelöscht. Die Jungs boten uns frisch gepressten Orangensaft an, der herrlich schmeckte. Mit grossem Bedauern erklärten sie uns, nur über 2 gleiche Gläser zu verfügen.  Am nächsten Morgen hat Dominik in Tanji 6 Gläser gekauft und den beiden jungen Männern geschenkt! «Mama Africa», das sind Isha Fofana und Bernd Ax,, war der Ort wo wir uns in die wunderschönen Häuser zurückziehen konnten, das Erlebte verarbeiten und uns austauschen konnten. Die Gespräche mit der Projektleitung in Gambia,  waren für mich herausragende Highlights unserer Reise. Wir erfuhren viel über das Land, Gesellschaft, Politik und die  von den Gambiafriends unterstützten Projekte. Als «einfache» Reisende, ohne grossen Bezug zur Medizin und Homöopathie empfehlen wir einen Aufenthalt bei Mama Africa wärmstens. Sie lernen nicht nur eine neue Welt kennen, sondern unterstützen auch ein kleines, aber feines Hilfswerk, bei dem jeder Franken direkt in die Projekte vor Ort fliessen. 

Peter Ryser



 

 

 

 Für mich war es ein zweiter Beginn mit "Mama Africa". Ein weiteres Mal war ich begeistert von der Anlage und von der Gastfreundschaft von Isha Fofana und Bernd Ax. Dass ich dann auch noch mit den einheimischen Handwerkern Plättle legen konnte und miterleben durfte, wie in Gambia gearbeitet wird, war ein zusätzliches Highlight.

Martin Lehmann

 

 

Das war das erste Mal, dass ich nach Gambia reisen durfte. es war ein unvergessliches Erlebnis: Mama Africa in Tanji. es war eine Erfahrung, die mir sehr tief zu Herzen ging! Ich werde wieder zurück kommen!

Babina Planta

 

Jaqueline Ryffel mit den beiden Homöopathinnen Isha Darboe und Isatou Jobe und mit Isha Fofana

Alles begann vor bald 10 Jahren mit der Anfrage für ein Sponsoring über ein paar Taschenapotheken. Sie würde in Gambia Einheimische im Gebrauch der wichtigsten Homöopathischen Arzneien unterrichten, berichtet mir damals Madeleine Lehmann, und fände es toll, wenn jeder Schüler selber eine Notfall-Apotheke zur Hand hätte. Aus diesen Einführungskursen entwickelte sich eine professionelle 3-jährige Ausbildung mit Abschluss-Prüfung. Von Beginn weg hat die Spagyros das Projekt unterstützt. Diesen Winter war es dann soweit. Ich konnte mich einer kleinen Reisgruppe unter der Führung von Madeleine Lehmann anschliessen – und war überwältigt von all dem was ich da in 9 Tagen sehen, erleben und erfühlen durfte. Wir wurden in der Abend -dämmerung mit Musik, Tanz und Freudesschreien willkommen geheissen und durften dann eine aussergewöhnliche Woche verbringen. Durften Land und Leute in ihrer authentischen Art und Weise kennen lernen. Trotz grosser Armut fallen einem vor allem eine berührende Herzlichkeit und Offenheit, fröhliche Kinder, in bunte Stoffe elegant gekleidete Frauen und die Betriebsamkeit an den Strassenrändern und auf dem Markt sofort auf. Auf dem Gelände von Mama Africa spürt man die besondere Energie: hier entsteht etwas Grossartiges.  Hier wird eine Vision in harter Arbeit, mit viel Willenskraft  zielstrebig verfolgt. Und so durften wir als allererste Gäste eine Kostprobe von all dem erhalten – von den individuell gestalteten Zimmern, vom exzellenten Essen mehrheitlich aus dem eigenen Garten, von persönlichen Begegnungen und von interessanten und aufschlussreichen Gesprächen. Wir haben Afrika auf eine Weise kennen lernen dürfen, wie es nur wenigen Europäern vorbehalten ist. Vielen herzlichen Dank an Madeleine, Isha und Bernd für dieses unvergessliche Erlebnis. Was vor 10 Jahren entstanden ist, wird nachhaltig weiter geführt. Ich hatte mich vor Ort überzeugen können, dass jeder gespendete Franken sehr sorgfältig und voll umfänglich den Projekten zu Gute kommt – das hinterlässt ein sehr gutes Gefühl. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei am 10. Juni 2018 am Start des Frauenlaufes. Ich hoffe, dass es mir viele gleichtun werden. Und übrigens bei Mama Africa kann man auch so einfach mal Ferien machen und sich vom Alltag erholen.

Jaqueline Ryffel

 

Lieblingsbild, bei den Fischern in Tanji

 

 

 

 

 Reise nach Tanji, The Gambia

Reisebericht von Julia Brönnimann

Ende Februar 2016 startete mein Mann Simon und ich, Julia, für 10 Tage nach Gambia. Wir haben im Vorfeld von Madeleine Lehmann schon einiges über das Gambia Friends Projekt gehört und wünschen, bevor wir uns weiter engagieren, am Ort selbst zu sehen, wie dieses Projekt umgesetzt wird.

In der Villa in Tanji werden wir von Madeleine, Isha Fofana und ihrem Ehemann Bernd Ax herzlich empfangen.Die homöopathische Praxis ist in einem Nebengebäude der Villa untergebracht. Die beiden Räume sind einfach, praktisch und mit viel Herz eingerichtet. Hier, wie überall, spürt man den künstlerischen Einfluss und positiven, aufbauenden Geist von Isha Fofana.Die Praxis läuft selbstständig und flüssig, dank gut ausgebildeter Homöopathen und einer zweckmässig von Isha und Bernd geprägten Organisation. Dank der Finanzierung durch die Gambia Friends und HMS können die Patienten kostenlos behandelt werden, was in diesem Umfeld für viele existentiell ist.An einem weiteren Tag besuchen wir Kibilly, einer der ersten gambischen, von Gambia Friends und HMS ausgebildeten Homöopathen, in seinem Health Center in Sukuta. Kibilly ist hier als Chefpfleger tätig. Er kann neben seiner klassischen medizinischen Tätigkeit hier vielen Patienten auch homöopathisch helfen.... Er kann mit seinen kleinen Globuli Grosses bewirken, insbesondere wenn ich die bescheiden gefüllten Regale der schulmedizinischen Apotheke sehe. Am Mittwoch besuchen wir die Studenten in Batokunku in der Schule für Homöopathie . Die homöopathische Ausbildung wird von Gabrielle Barben, Homöopathin aus der Schweiz, geleitet und die Schulmedizinische Grundausbildung vom gambischen Arzt Mr Colley übernommen.

Am Donnerstag begleiten wir die Studenten und die verantwortliche, gambische Homöopathin Isatou Jobe nach Gunjur, eine halbe Autostunde entfernt. Das Schulgebäude im Dorf steht an diesem Tag als mobile homöopathische Klinik zur Verfügung. Die Konsultationen finden hier erst zum zweiten Mal statt. Es sind mehr als 200 Patienten, die sich um und im Gebäude versammelt haben. Es werden Zettel von 1-60 ausgeteilt und diese Patienten werden dann behandelt. Die weiteren Anwesenden werden informiert, dass sie sich alle auch jederzeit in unserer Sprechstunde in Tanji zur kostenlosen Behandlung melden dürfen.

Es waren sehr intensive, interessante und schöne 10 Tage in Tanji.

Das Gambia Friends Projekt läuft gut, weil es gebraucht und gewünscht wird. Es entspricht einem Bedürfnis und einer Lücke im lokalen Gesundheitswesen.

Sehr wichtig ist die gute Zusammenarbeit mit Isha Fofana und Bernd Ax, sie unterhalten und organisieren die verschiedenen Tätigkeiten und sorgen für den einfachen Zugang zu den Menschen, den Dörfern und den Behörden. Sascha Noser, unser ehemaliger Zivildienstleistender und befreundeter Architekt, wird anfangs April unentgeltlich nach Gambia reisen. Er wird uns zu Reparaturen und dem Ausbau des undichten Daches der Villa beraten. Das Projekt benötigt mehr Platz, um die Homöopathieschule in der Villa zu integrieren und weitere Beratungen, insbesondere für die Frauen, durchführen zu können. Bernd Ax ist verantwortlich dafür, dass die Spendengelder korrekt und genau an den Orten investiert werden, wo es gemeinsam bestimmt wurde.

Es gibt noch viel zu tun, packen wir es an. Wir sind dabei.

 

Interview mit Madeleine Lehmann

 

1. Du warst im April 2014 wieder in Gambia? Wie geht es dem Projekt?

Unserem Projekt geht es gut! Einmal mehr war alles aber wieder anders als erwartet und geplant. Wir renovierten das Haus fertig, welches im Moment Büro, Apotheke, zwei Sprechzimmer und das Schulzimmer beherbergt. Als Gabrielle Barben kam, war das Haus in neuem Glanz bereit zur Aufnahme der Arbeit mit den neuen Studenten.
Täglich finden jetzt homöopathische Sprechstunden statt, abgehalten von unseren drei frisch diplomierten jungen HomöopathInnen. Ein neuer Lehrgang hat begonnen mit 14 neuen Studenten. Alle Aktivitäten laufen seit Juni allein mit den lokalen MitarbeiterInnen. Isha und Bernd sind im Moment in Deutschland. Bis jetzt hat sich aber gezeigt, dass sich unsere Organisation bewährt – alles läuft gut. 

2. Der Verein kämpft immer wieder mit unerwarteten Problemen?

Wir setzen uns mit den Schwierigkeiten auseinander, wie sie erfahrene Leute aus der Entwicklungszusammenarbeit noch und noch kennen. Das ist nicht besonders dramatisch oder schlimm, das ist Afrika..... Flexibler und anpassungsfähiger als wir es bereits sind, können wir kaum noch werden. Unser Projekt hat mit vergleichsweise sehr wenig Geld sehr viel erreicht. Bernd und Isha sagen, dass es eines der nachhaltigsten und besten Projekte in Gambia ist. Was wir überlebensnotwendig brauchen, ist eine gesicherte Grundlage, sprich mehr finanzielle Sicherheit.

3. Wie kann das erreicht werden?

Wir arbeiten auf verschiedenen Ebenen:


-  neuer einheitlicher Auftritt (Gambiapost, Website, Social Media)


- Erneuerung und Professionalisierung der Strukturen in der Schweiz – wir brauchen mehr aktive MitarbeiterInnen – bitte melden!


-  Erweiterung unseres Netzwerkes auch außerhalb der Schweiz.


- Wir suchen neue Partner, denkbar sind Schulen, Gemeinden, Spitäler, Firmen, andere Institutionen wie Rotary, Lions usw. – bitte melden!


- Die Gründung einer eigenen Stiftung könnte unser Projekt auf sichere Füße stellen, die es jetzt braucht um überleben zu können.

4. Unser Verein werden von der Organisation Innovage unterstützt und begleitet, was bedeutet das?

Diese Zusammenarbeit mit Innovage ( www.innovage.ch ) hat sich bereits jetzt durch all diese unerwarteten Ereignisse hindurch bewährt. Die gemeinsam erarbeiteten Strukturen halten und bieten dem Projekt Stabilität.

5. Wie würdest Du denn Nachhaltigkeit für das Projekt definieren?

Die aktuelle Situation zeigt, das Projekt läuft schon, ohne dass jemand vor Ort ist. Bildlich gesprochen: Wir haben einem „Kind“ die Chance gegeben, laufen zu lernen. Es wird sicher noch ab und an hinfallen, aber es wird auch lernen, wieder aufzustehen.
In Gambia gibt es mittlerweile 5 sehr gut ausgebildete Homöopathen, welche mit der Homöopathie arbeiten und bereits mehrere tausend Patienten haben helfen können. Die homöopathischen Mittel wirken sehr gut bei Patienten, für die es in Gambia gar keine schulmedizinischen Medikamente gibt. (Chronische Krankheiten, Schmerzen, Bettnässen , alte Wunden...).

Was ins Rollen gekommen ist lässt sich nicht mehr aufhalten und kann weiterrollen auch wenn sich rundherum alles immer wieder verändert.

Nur dürfen wir uns keine Illusionen machen, solange wir Ausbildung und Behandlung umsonst anbieten – das ist eines unserer Prinzipien -, wird das Projekt immer finanzielle Unterstützung, d.h. Hilfe benötigen. 

6. Was ist die besondere Stärke dieses Projektes?

- Die Menschen, die mit uns und für das Projekt arbeiten – hier und in Gambia!
- Die Zusammenarbeit der drei Disziplinen: Homöopathie, lokale Kräutermedizin und Schulmedizin ! Alle drei Fächer werden in unserer Schule fundiert unterrichtet. 
- Die produktive Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen.
- Die vielen Möglichkeiten, die das Projekt noch hat, z.B. Herstellung von homöopathischen Mitteln aus lokalen, einheimischen Ressourcen, fundierte dokumentierte Kräutermedizin im Sinne der WHO, dringend benötigtes Geburtshaus und Frauenzentrum, etc.

7. Und wo sind die Schwächen?

Das Projekt wird von wenigen Menschen getragen und ist sehr persönlich gefärbt. Das hat Vor- und Nachteile. Der Projektcharakter unterliegt den gleichen emotionalen Auseinandersetzungen wie in einer Familie.... Kleine Organisationen sind vielfach die Hände gebunden mangels ausreichender Finanzen.

8. Wo siehst Du das Projekt und die Gambia and Swiss Friends in 10 Jahren?

In unserem Gesundheitszentrum arbeiten HomöopathInnen, lokale Kräuterheilkundige und Schulmediziner zusammen. Es gibt Sprechstunden, es wird geforscht und es wird gelernt. Angeschlossen ist ein Frauenberatungszentrum mit einem kleinen sauberen Geburtshaus. Reger Austausch an Wissen, Ressourcen und Personal zwischen Gambia und Europa. 
Eine eigene Stiftung sichert das Projekt. Die Gambia Friends finanzieren kleinere Projekte im Projekt, die spontan und flexibel nötig und nirgends budgetiert sind.

 


Gelassenheit und Lebensfreude

Sascha Noser - Zivildiensteinsatz in Gambia    

Meine Vorfreude war zu Beginn des Einsatzes sehr groß. Anfängliche Zweifel und Bedenken waren aber bereits während der Begrüßung verflogen, denn ich wurde von allen herzlich empfangen und war von Anfang an ein Teil der Gambia Friends Familie. Ich lebte mich sehr schnell ein, da mich alle tatkräftig dabei unterstützten.
Gut geplant ist halb gewonnen
Eine meiner Aufgaben war, die Bestandsaufnahme des Hauses in Tanji zu machen. Es soll später die Behandlungsräume beherbergen. Im Moment werden die Behandlungen jedoch noch in den Behandlungsräumen in Batokunku durchgeführt. Deren Renovierung musste dringend in Angriff genommen werden. Ganz nach dem Motto „gut geplant ist halb gewonnen“ begannen wir mit der Vermessung und der Materialbestellung. 
Keine Probleme
Die Renovation ging ohne größere Probleme über die Bühne. Schlussendlich gelang es uns, die Behandlungsräume heller und freundlicher zu gestalten und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Zudem sorgten wir auch für eine angemessene, wenn auch rudimentäre, sanitäre Ausstattung. 
Daneben gab es ständig Kleinarbeiten zu erledigen. Ich hätte mir nie im Leben erträumt, dass ich so viele Reifenwechsel in so kurzer Zeit vornehmen werde. Was am Anfang noch spannend war, wurde aber ziemlich bald zur Routine. 
Natürlich hatte ich während meines Aufenthalts auch viele spannende Begegnungen mit Land und Leuten. Ich durfte Isha Fofana und Bernd Ax und die Studenten/Studentinnen zu verschiedenen Familienfeste, Konzerte, Festivals und auch zu Fußballspielen begleiten. Dies ermöglichte mir einen Einblick in die Kultur Gambias. 
Offen und herzlich
Die Offenheit, Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen beeindruckte mich und ich fühlte mich stets sehr wohl. Ich werde viele Erlebnisse für immer in Erinnerung behalten und ich nehme mir vor, die gambische „Gelassenheit und Lebensfreude“ mit nach Hause zu nehmen. Natürlich gibt es auch andere Dinge, die ich weniger vermissen werde, wie die Unzuverlässigkeit der Stromversorgung oder die etwas andere Auffassung von Pünktlichkeit …
Ich kann auf eine sehr interessante und erlebnisreiche Zeit zurückblicken und bin sehr dankbar, dass ich all dies erleben durfte. 

 

Die erste Sprechstunde im Dorf Kartong

Bericht von Gabrielle Barben

Der kleine Buba hat geschwollene Knie, kann nicht alleine gehen, hat immer wieder Fieberschübe und muss sich häufig übergeben. Schon bei unserem erste Besuch in Kartong warten Menschen auf uns – hoffen auf Hilfe. Ich nehme mich kurzerhand des Jungen an. Zwei Wochen später geht Buba wieder selbstständig. Eine kleine Erfolgsgeschichte. Der Süden Gambias ist der landschaftlich schönste Teil Gambias. Hier liegt – direkt an der Grenze zum südlichen Senegal – das Dorf Kartong. Schon seit längerem kamen Anfragen, ob wir nicht auch dort eine mobile Sprechstunde abhalten könnten. Also haben wir uns auf den Weg gemacht: Isha, Bernd und ich gehen zu einem Treffen mit den Dorfoberen, um Erwartungen, Ablauf, Örtlichkeit etc. zu besprechen. Es ist ein angeregter, respektvoller, wohlwollender Austausch. Mitte Mai ist es dann soweit. Der Raum in der Schule ist wie besprochen eingerichtet und die PatientInnen warten bereits unter den Bäumen. Innerhalb kürzester Zeit wird uns klar, es sind sehr viele Leute da und aus Erfahrung wissen wir, es werden noch viele folgen. Wir richten uns auf einen langen Tag ein. Wir, Isha, Isatou und ich, bilden drei „ Behandlungsstationen“  und eine Koordinationsstelle. Sofort kommen die ersten Patienten und so soll es die folgenden neun Stunden weitergehen. Wie überall, wo wir zum ersten Mal behandeln, sind die Menschen mehr oder weniger erstaunt ob der vielen Fragen, die wir stellen -  und noch fast mehr ob der geringen Grösse der Arzneien. Wir bieten eine Basisversorgung an. Es kommen Menschen mit unterschiedlichsten Beschwerden, darunter viele ältere Frauen mit artbritischen Beschwerden, wenig erstaunlich, wenn man ihre jahrzehntelange Arbeit in Haus und Feld berücksichtigt. Dazu gesellen sich u.a. neurologische Krankheiten, rheumatisches Fieber, Schilddrüsenerkrankungen, Folgen von Unfällen, Diabetes, Beschwerden der Augen, sowie viele unerklärliche Symptomenkombinationen, die bis dahin jeder Therapie widerstanden. Zwischendurch gönne ich mir kurz das Vergnügen, den beiden jungen Homöopathinnen bei der Arbeit zuzusehen. Sie arbeiten konzentriert, ruhig und konsultieren ihre Bücher routiniert. Für jeden Patienten wird eine Akte angelegt, Amie nimmt die Akten entgegen, ordnet sie und verabreicht den PatientInnen die gewählte Arznei. Ich bin auf die Hilfe eines Übersetzers angewiesen: Matthew Gibba der junge Healthcoordinator von Kartong. Er hilft mir, ohne mit der Wimper zu zucken, bis wir um 19 Uhr die Veranstaltung beenden und die noch Wartenden auf den nächsten Montag vertrösten. Das Tageslicht sowie unsere Energie gehen zur Neige, zudem müssen die beiden jungen Mütter, Isatou und Amie dringend zu ihren Babys.